Kärntner Abwehrkämpferbund

 

Im Dienst für unsere Heimat!

 Kärntner Abwehrkämpferbund

Gegründet 1955

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Protokoll Herr Rösch aus Klagenfurt

 

Mein Name ist Paul Rösch, ich bin am 09.09.1920 in Klagenfurt geboren, das heißt einen Monat und einen Tag vor der Volksabstimmung  ich bin also schon dabei gewesen.

Ich besuchte Volksschule, Hauptschule, Handelsakademie und bin 1938 eingerückt. 1945 kam ich vom Krieg zurück. Es war interessant, dass Herr Dr. Hans Steinacher, wieder, wie man es offenbar nach dem ersten Weltkrieg gemacht hat, einen Kreis junger Offiziere aus dem zweiten Weltkrieg zusammengeholt hat. Wir kriegten dann Ausweise, um jederzeit in die Sperrzone einreisen zu können. Unsere Aufgabe war es, von Hermagor angefangen, bis hinunter nach Bleiburg als Boten, sprich Weiterbringer von Aufträgen zu fungieren.

Wir wussten damals, dass Herr Dr. Steinacher diese Aufgabe nicht in der ersten Reihe machen konnte, daher war die Frau Köstinger jene Person, die diese Sache übernommen hat. Mir ist das deshalb genau in Erinnerung, weil ich später etwas verärgert war, dass die Frau Köstinger, die ja mit der Führung eine sehr wichtige Aufgabe übernommen hatte in punkto Dank und Anerkennung untergegangen ist. Man sprach meines Erachtens zu wenig von den Leistungen der mittlerweile verstorbenen Frau.
Wir haben diese Frau sehr geschätzt.

Mit unserer Arbeit entstand also ein Informationsnetz nach Klagenfurt. Diese Arbeit wurde bis zu der Zeit geleistet, als Dr. Steinacher als Generalkonsul nach Mailand gekommen ist.

Wir gründeten den BHS (Bund Heimattreuer Südkärntner)
Dort ist damals die gesamte Volkstumsarbeit, wie wir sie gebraucht hatten, abgelaufen. Dr. Steinacher erzählte uns damals einiges, wie in der Zeit vor der Kärntner Volksabstimmung gearbeitet wurde und nach den selben Prinzipien hat der eigentlich die gesamte Arbeit des BHS aufgebaut. Wir hatten ja überall unsere Vertrauensleute und daher funktionierten auch all diese Verbindungen. Das heißt, dass auch die Informationen zurück in die Zentrale zu bringen waren. Damals gab es ja noch kein Telefon, es ging alles noch persönlich, mit handschriftlichen Mitteilungen.

Wo war denn diese Zentrale?

Die Zentrale war in Klagenfurt.
Für uns stand Kärnten an der Spitze, alles andere war uninteressant.

Dieser BHS erstreckte sich nur auf die Abstimmungszone A?

Im Prinzip ja, innerhalb des Landes, nicht außerhalb.

1947 fand dann in Maria Saal diese große Heimkehrerwalfahrt statt?

Das geschah durch die Organisation der Heimkehrer und Betreuungsstellen. Wir waren dann in diesem Bereich in verschiedenen Funktionen (Kriegsopferverband, Heimkehrerverband, Heimkehrer Hilfs- und Betreuungsstelle, Sozialreferat, Industriellenvereinigung ect.) tätig.

Der Vorläufer des Ulrichsbergkreuzes, das Heimkehrerkreuz aus Holz war ebenfalls unser Werk. Bei den damaligen, schwierigen Verkehrsverhältnissen ist es uns gelungen, rund 20.000 Heimkehrer zu dieser Walfahrt zu organisieren. Ehrenhalber muss man sagen, dass der damalige Bischof, Dr. Köstner voll und ganz mitgetan hat und auch dieses Heimkehrerkreuz geweiht hat.

Bis zu welchem Jahr haben Sie da gearbeitet?

Wir durften damals, im Februar 1964 mit Genehmigung, dem Verband der Kärntner Abwehrkämpfer beitreten. Vorher durften wir laut Steinacher in keiner Weise in Erscheinung treten.

Warum?
Er wollte einen Staat von Mitarbeitern haben, die niemand kennt.
Steinacher sagte noch etwas: Merkt euch, jeder Mensch hat einen Freund und daher gibt es kein Geheimhalten. Behaltet das, was ihr wisst für euch, hier, im kleinen Kreis könnt ihr darüber reden.

Jahre später: Eine der ersten 10. Oktoberfeiern im neuen Konzerthaus. Festredner war Dr. Steinacher und durch einen Zufall ergab sich folgendes: Landeshauptmann Ferdinand Wedenig und Steinacher treffen sich im Konzerthaus. Zufällig bin auch ich dabei.
Begrüßung, Wedenig trägt das Kärntner Kreuz erster Klasse, für besondere Tapferkeit und er sagt zu Steinacher: „Bitte nicht öl ins Feuer gießen. Steinacher sagt: Das was zu sagen ist, werde ich auch sagen.

Solche Geschichten fallen mir im Laufe der Zeit immer wieder ein.
Als Steinacher im Jahre 1919 in Gutenstein einen Lungenschuss erlitt und schwer verwundet wurde, trugen ihn zwei aus dem Gefecht. Einer davon war Ferdinand Wedenig.

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